Pressemitteilung vom 25.02.2021
Für die Nettetaler Politik stellt sich die Frage, ob dann, wenn die Errichtung einer Müllumladestation durch den Kreis Viersen nicht verhindert werden kann, zumindest darauf gedrängt werden soll, dass mit der Müllumladestation ein Wertstoffhof geschaffen werden soll.
Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Nettetal hat sich nach eingehender Erörterung nachdrücklich gegen eine solche Planung ausgesprochen. Die mit der Errichtung eines Wertstoffhofes verbundenen Nachteile würden etwaige Vorteile deutlich überwiegen.
- Ein Wertstoffhof würde durch den mit seinem Betrieb verbundenen kleinteiligen Anlieferungsverkehr die ohnehin bereits hohe Verkehrsbelastung des Gebietes weiter erhöhen. Dies wäre auch im Hinblick auf die Notwendigkeit künftiger weiterer gewerblicher Ansiedlungen tendenziell ungünstig.
- Das vom Kreis beabsichtigte WLZ würde bei Einbeziehung eines Wertstoffhofes rund ein Drittel mehr Fläche benötigen, die dann für die Ansiedlung weiterer, Arbeitsplätze bietender Gewerbebetriebe verloren geht.
- Ein Wertstoffhof würde nur wenigen Bürgern dienen, da Wertstoffe auch bereits jetzt in Süchteln oder in Brüggen – teilweise auch im städtischen Bauhof – abgegeben werden können. Für große Teile Nettetals ist die Entfernung zu den vorgenannten Standorten ohnehin kürzer. Hinzu kommt die Abholung von Wertstoffen durch die geregelte Sperrmüllabfuhr, so dass ein vermutlich reduzierter Bedarf letztlich in keinem Verhältnis zu den mit der Errichtung eines Wertstoffhofes verbundenen Kosten stünde.
- Ein vom Kreis betriebener Wertstoffhof wäre für Nettetaler Bürger nicht kostenfrei, zumindest würden Errichtung und Betrieb den Kreishaushalt und über die Kreisumlage mittelbar auch den städtischen Haushalt belasten.
Zusammenfassend kann gesagt werden: Ein Wertstoffhof wäre an der geplanten Stelle ökonomisch, verkehrstechnisch und auch ökologisch bedenklich.
Im Übrigen muss nach Auffassung der CDU-Fraktion eine zukunftsorientierte Planung auf Müllvermeidung und nicht auf Müllsortierung gerichtet sein. In Bezug auf die Notwendigkeit einer Müllvermeidung kann ein Wertstoffhof falsche Anreize setzen. Durch ihn würde der irreführende Eindruck erweckt, die Verursachung von Müll sei dann unproblematisch, wenn er sortiert entsorgt würde. Das Gebot der Stunde muss jedoch Müllvermeidung im Sinne von Zero Waste sein.
Die CDU-Fraktion beabsichtigt daher eine Initiative dahingehend, dass die Stadt prüfen möge, inwieweit das Prinzip des Zero Waste in Nettetal umsetzbar ist, und zwar in einem ersten Schritt zunächst für die Verwaltung selbst. Eine klare zeitliche Zielvorgabe wird notwendig sein.
Zero Waste wäre eine klare Fortsetzung und Ergänzung des in Nettetal bereits beschlossenen cradle to cradle, wonach durch die Verwendung ausnahmslos wiederverwendbarer Materialien die Entstehung von Müll vermieden werden kann.
Diese Pressemitteilung ist hier auch als .pdf-Datei verfügbar.
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